Mittwoch, 15. September 2010

Robot Bears

Die erste Woche ist beinahe überlebt. Besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle die Campingnacht im Character Design-Department für die Cube-Nummer
(kurze Erklärung an dieser Stelle: Cubes sind diese hübschen kleinen quadratischen Zellen, in denen der geneigte amerikanische Salaryman sein Büroleben fristet. An den Hochschulen werden die Studenten daher gezielt eingewöhnt - die Cubes sind bunt, kuschelig und zum Zeichnen da. Und man freut sich tatsächlich noch drauf, welche zu bekommen. So sehr, dass man willens ist, einen halben Tag und eine Nacht auf dem Flur zu campieren, um einen guten Platz zu bekommen.
"to cube" ist an Calarts übrigens ein anerkannter Bestandteil der englischen Sprache.
"So I heard Milton cubed right here?"
"No, I haven't seen Fred, he's been cubing for the last 3 days or so").

Weiterhin nennenswert ist der Character Design-Kurs mit Rik Maki, dem die Klasse bis heute abend zitternd entgegensah.
Keiner von uns hatte den Kerl vorher schon mal gesehen, aber es gab da dieses Gerücht aus dem 2. Jahr, dass er dieses Mädchen da zum Weinen gebracht hat, und Leuten erzählt, dass sie nicht zeichnen können, und wirklich keine Geduld und so weiter und so weiter.
Als es dann heute wirklich soweit war, trat die Klasse geschlossen 20 Minuten zu früh im Kursraum an und erlitt kollektiv Herzanfälle, wann immer sich die Tür öffnete,
bis sich die Spannung um 10 nach 7 endlich mit einem "You can shut up now, I'm here" entlud.

Anscheinend kann er sich's leisten, hat die letzten 20 Jahre für Disney Charactere designt.
War dann auch gar nicht so schlimm. Viel Arbeit, viel Zeichnen, viel Spaß, viel lehrreich.
Er hat niemanden an den Kopf geworfen, er könne das mit dem Zeichnen gleich vergessen, sondern viel erklärt, viel kritisiert und höchstens zwischendurch angemerkt "Die da ist nichts geworden" oder "Die sind nicht gut". Habe sogar 2 "Die sind nicht schlecht" geerntet und bin sehr stolz...
An dieser Stelle ein tief empfundenes Dankeschön an Jürgen Waller, der mich mit seiner schieren Muffeligkeit bestmöglich auf jedwede Kritik vorbereitet hat (und von dem hier in der Bibliothek tatsächlich 6 Bücher stehen!)

Oh, und es gibt Hausaufgaben. Gut, dass ich keine Hobbies habe. Nee, wirklich. Die Wochenenden kriegen wir auch so rum.

So long
und
zum Abschied noch eine Weisheit von Rik Maki:
"Everyone does good and bad drawings. Sometimes I can't believe how many shitty drawings are in these fingers. The secret is to minimize the shitty drawings and just do more good ones."

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